Deutsche Veröffentlichung zum D-MER


In der Fachzeitschrift der Europäischen LanktationsberaterInnen Allianz (ELACTA)  Lactation und Stillen ist in der Ausgabe 4/2011 ein Beitrag zu dem D-MER (Dysphorischer Milchspendereflex) erschienen. Er ist eine Überseztung des englischen Artikels von Heise und Wiesinger im International Breastfeeding Journal 2011 6:6, mit dem Titel:“Dysphorik milk ejection Reflex: A case report“.

Das Auftreten vom D-MER ist sozusagen nun auch in Europa offiziell Realität.

Unter folgenden Link könnt ihr den kostenlos zugänglichen Beitrag  finden.

Klicke, um auf ls-4_2011-dysphorischer-milchspendereflex.pdf zuzugreifen

D-MER, negative Gefühle beim Stillen


Endlich  sind ausführlichere Informationen zum D-MER auch in deutscher Sprache online.  (D-MER = Abkürzung für dysphorischer Milchspendereflex,  bezeichnet eine Befindlichkeit bei der depressionsartige Gefühle dem Milchspendreflex vorausgehen)

Es gibt 3  Handreichungen:

für die betroffenen Mütter

für Angehörige

für Ärzte, Hebammen und Stillberaterinnen

weitere Information könnt ihr in englischer Sprache auf der Webpage  von   D-MER finden

D-MER – Traurigkeit beim Stillen


Alle paar Tage wird meine Webseite mit den Suchbegriffen

  • Traurigkeit  Stillen
  • Depression beim Stillen
  • Panikgefühle während  Stillen

etc. gefunden. Leider hat bisher noch keine/r der Suchenden einen Kommentar geschrieben. Doch aufgrund der Häufigkeit dieser Suchen, gehe ich davon aus, dass D-MER auch in Deutschland kein ungefühltes, wenn auch unbekanntes Problem ist.

Es wäre schön, wenn  eine Betroffene den Mut fände, sich zu D-MER zu äußern. Du bist nicht die einzige, es gibt Leidensgefährtinnen.

Ich hoffe bald einen Link zu deutsch-sprachlichen Flyern in meiner Link Liste angeben zu können. Darin könnt ihr mehr Informationen über den dysphorischen Milchspendereflex finden. Es sind auch Flyer für Partner und Mediziner/Hebammen geplant.

Siehe auch den ausführlichen Blogbeitrag \“macht Stillen depressiv\“

Macht Stillen depressiv?


Für mich war Stillen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, verbunden mit angenehmen Gefühlen. Ich habe mich beim Stillen wirklich gut gefühlt. Und so geht es fast allen Müttern. Doch aus dem Bekanntenkreis kannte ich auch Mütter, selbst oder vom Hörensagen, denen es nicht so ging.  Die Stillen nicht mit positiven Gefühl erlebten, die froh waren damit aufhören zu können, oder es, nach kurzem Versuch, wieder aufgaben. Dass man aufhören will, wenn man mit wunden und schmerzenden Mamillen zu kämpfen hat, oder die eine Mastits der nächsten die Hand gibt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber unangenehme Gefühle, das Gefühl tiefer Traurigkeit beim Stillen, obwohl alles ansonsten für die Mütter problem- und schmerzlos lief, hatte ich immer mit mir unbekannten psychologischen Ursachen in Verbindung gebracht.

Mit depressiven Gedanken hatte auch Alia Macrina Heise, eine Mutter von 3 Kindern, beim Stillen ihres letzten Kindes zu kämpfen. Und sie beschloss diesen Gefühlen auf den Grund zu gehen und mehr darüber zu erfahren. Sie begann damit, andere Mütter zu suchen, die ähnlich unangenehme Gefühle beim Stillen erlebt haben. In nur kurzer Zeit hatte sie Kontakt mit einigen Leidensgenossinen und begann einen Blog mit Namen D-MER.  Nach 8 Monaten fand sie die international bekannte Stillberaterin (Diane Wiessinger MS, IBCLC, LLLL), die sie ernst nahm und sich mit ihr und anderen Stillberaterinnen auf die Ursachenforschung für dieses, nun D-MER (Dysphoric milk ejection reflex = dysphorischer Milchspendereflex) genannte Gefühl begab.
Ihre Ergebnisse haben sie in der Webpage D-MER zusammengestellt.

Was ist D-MER  ?

Dysphoric Mik Ejection Reflex (Dysphorischer Milchspendereflex) ist eine erst seit kurzem beschriebene Befindlichkeit, welche bei stillenden Müttern auftreten kann. Charakteristich für D-MER  ist das plötzliche Auftreten von Dysphorie, oder negativen Gefühlen. Diese depressionsartigen Gefühle gehen dem Milchspendreflex ein paar Sekunden voraus und dauern höchstens ein paar Minuten an, um dann ebenso plötzlich wieder völlig zu verschwinden. In vorläufigen Tests kamen Diane Wiessinger und Alia Macrina Heise zum Ergebnis, dass D-MER behandelbar ist. Vorläufige Untersuchungen lassen auf eine unangemessene Dopamin Aktivität zur Zeit des Milchspendereflex als Ursache von  D-MER schließen.

 

Was ist D-MER nicht?

D-MER ist  keine  psychologische  Folge des Stillens.

D-MER ist nicht die Übelkeit beim Milchspendereflex, oder irgendein anderes isoliertes  körperliches Symptom.

 

D-MER ist keine postpartale Depression.

D-MER ist nicht mit  einer „Ablehnung des Stillens„, die manche Mütter befällt, wenn sie während der Stillzeit wieder schwanger werden, zu verwechseln.

 

 

Was fühlen Mütter mit D-MER ?

Vor allen  Dysphorie, negative Gefühle der Leere, aber auch  Ängste oder Wut beim Milchspendereflex, und zwar unabhängig davon, ob gestillt, abgepumpt oder ausmassiert wird. Entscheidend ist nur das Vorhandensein des Milchspendreflexes. Nicht jede Frau spürt diesen Reflex und manchmal kann er auch ohne konkretes Stillen ausgelöst werden,  z B wenn die Frau ein Baby weinen hört. Die Stärke und die Art des Gefühls variiert dabei von Frau zu Frau.


Ein ganz wichtiger Hinweis ist das plötzliche Auftreten. Vor dem Stillen kann sich die Mutter  richtig gut fühlen, aber  bevor der Milchfluss einsetzt, tritt  D-MER  auf. Nach nur 30 Sekunden oder maximal 2 Minuten hört dieses dysphorische Gefühl wieder völlig auf , um dann erst wieder kurz vor dem nächsten Milchspendereflex wieder aufzutauchen. Während einer Stillsession hat eine Frau i.d.R. mehrere Milschspendereflexe, folgen diese in kurzen Abständen aufeinander, kann dies den Eindruck eines  dysphorischen Gefühls während der gesamten Stillsitzung machen.

Kennt ihr kanntet ihr selbst dieses Gefühl beim Stillen, oder kennt ihr jemanden? Wie seit ihr damit umgegangen? Was hat euch geholfen?


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